Connemara kann auch Strand
Windjacke, Regenschutz, Thermounterwäsche, wasserfeste Wanderschuhe und ein Faserpelz: gut gewappnet für Sturm und Regen trat ich Ende September die Reise nach, Connemara, den wilden Westen Irlands, an.
Connemara liegt im Westen der Stadt Galway und wird durch die Galway Bay, den Killary Harbour und das Loch Corrib begrenzt. Der südliche Teil besteht hauptsächlich aus farbigen Heide- und Moorgebieten, der Nordteil aus mehreren über 700 Meter hohen Bergen, den Twelve Bens.
Neben der wilden Ursprünglichkeit suchen die Touristen in Connemara Stille, dramatische Landschaften, einsame Strände und Seen. Oder sie sind zum Fischen oder Golfen in der Region.
Connemara liegt im Westen des County Galway
Unsere Unterkunft wählten wir auf einer Halbinsel etwas ausserhalb des kleine Ortes Carna – direkt am Atlantik. Noch vor wenigen Monaten hatte hier ein Sturm gewütet und zahlreiche der legendären Steinmäuerchen weggeschwemmt…
Nicht so während meines Aufenthalts: Statt Irish Coffee vor dem Kamin, tranken wir Cider auf Eis in den Pubs von Clifden, der inoffiziellen Hauptstadt von Connemara. Zahlreiche Künstler, heimelige Unterkünfte und lebhafte Pubs machen Clifden zu einem beliebten Ziel für Touristen. Besucher müssen sich dabei auf schnelle und häufige Wetterwechsel einstellen – so lautet zumindest die Theorie.
Traumstrände und Wanderungen im Nationalpark
Statt vor Sturm und Regen Zuflucht zu suchen, waren bei uns Sonne tanken an Traumstränden (beispielsweise der Gurteen Bay bei Roundstone) und Wanderungen im Connemara Nationalpark angesagt – natürlich im T-Shirt. Der Park ist ein Paradies für Wanderer und umfasst neben farbigen Heiden und Mooren die nördlichsten Gipfel der Twelve Bens.
Die Gurteen Bay ausserhalb von Roundstone
Wahrzeichen des Parks ist der Diamond Hill, von dessen Gipfel man einen tollen Ausblick auf die Küste, die umliegenden Hügel und die Kylemore Abbey hat. Aus der Ferne betrachtet sieht die Abbey aus wie eine äusserst gelungene Bleistift-Skizze.
Kylemore Castle wurde 1871 ursprünglich als Privatunterkunft des reichen Londoner Arztes Mitchell Henry erbaut, ist seit 1920 aber die Heimat von Benediktiner-Nonnen. Die Kirche und der eindrückliche Klostergarten können besichtigt werden.
Die grösste Insel in der Region ist Inishbofin. Auf der 20 km² grossen Insel wohnen heute noch knapp 200 Menschen. Mehrere Wochen pro Jahr sind sie aufgrund der rauen See abgeschnitten vom Festland.
Von Rossaveel aus kann man in rund 40 Minuten per Fähre aber auch Inishmore, die Hauptinsel der Aran Islands, erreichen. Dort werden auch heute noch die traditionellen Aran-Pullover gestrickt.
Ein Abstecher auf die Aran Islands lohn sich auf alle Fälle
Weitere Informationen über Connemara
Unterkünfte in Connemara
- Von der Honeymoon-Suite zum Cottage – die Unterkünfte der pensionierten Gälisch-Lehrerin Riona in Carna bieten auch grossen Gruppen genug Platz. Vom eigenen Pier aus kann nach Makrelen und Pollack gefischt werden.
- Bed & Breakfasts mit herzlichen Gastgebern haben in Irland eine grosse Tradition. Die passende Unterkunft im Netz zu finden, ist aber nicht immer einfach. Wer etwas ausserhalb der Hochsaison unterwegs ist (Mai bis August), kann sein Glück aber auch vor Ort versuchen.
Essen:
- Glynsk House (zwischen Carna und Cashel – für Gourmets mit Zeit und dem nötigen Kleingeld)
- Marconi’s (Clifden – traditionsreiches Restaurant mit Fischspezialitäten, Reservation empfohlen)
- O’Malleys (Clifden – tolles Pubfood zu äusserst fairen Preisen)
Anreise nach Connemara:
- Mit dem Flugzeug nach Dublin, Shannon oder Knock. Nach Irland fliegen beispielsweise die beiden irischen Fluggesellschaften Aer Lingus und Ryanair.
- Anschliessend mit dem Mietwagen über Galway weiter nach Connemara. Es bestehen zwar Busverbindungen, für einmal rate ich aber dazu, ein Auto zu mieten.
Irland-Spezialisten (Reisebüros):
- Schweiz: rolf meier reisen oder travelhouse
- Deutschland: Marina Tours Seán Buckley oder Wolters
- Österreich: Prima-Reisen