Wien – darum mag ich dich!
Wer an Wien denkt, hat sicherlich mindestens eines dieser Dinge vor Augen: Schloss Schönbrunn, Schnitzel, den Prater, den Steffl, Schnitzel, Sachertorte, die Hofreitschule, Hundertwasser, Fiaker und natürlich Schnitzel.
Mit genau diesen bekannten Bildern vor Augen machte ich mich kürzlich mit der Familie auf den Weg nach Wien. Vor Ort habe ich sowohl Parallelen als auch Unterschiede zwischen Zürich bzw. der Schweiz und Wien festgestellt. Auf den ersten Blick Kleinigkeiten, doch gerade die haben dafür gesorgt, dass ich mich in Wien absolut wohl gefühlt habe. Hier meine sieben Wien-Erkenntnisse.
Die „Wir haben Zeit“-Mentalität
Ich weiss nicht ob’s mit dem Dialekt zu tun hat, aber der Österreicher strahlt für mich eine gewisse Gemütlichkeit aus. Die Uhren ticken hier einfach anders. Das hat sich auch schon auf dem Hinflug gezeigt. Der Pilot meldete sich kurz nach dem Start in Zürich mit den Worten: „Wir sind heute in Zürich pünktlich weggekommen, darum fliegen wir heute Mal über die Alpen.“ Sehr schön. Und auf halbem Weg dann eine weitere Durchsage: „Wir sind etwas zu früh dran und machen darum einen kleinen Bogen um den Grossglockner. Wir haben ja Zeit.“ Und nach einer Runde um Österreichs höchsten Berg landeten wir dann auch kurze Zeit später schön pünktlich in Wien. Ja Servus!
Wer Zeit hat, kommt in den Genuss der Alpen-Aussicht
In Wien bäckt Herr Blocher Kuchen
Nicht nur die Schweizer haben einen Blocher, sondern auch die Wiener. Nur heisst er dort nicht Christoph, sondern Andreas. Und er ist auch nicht in politischer Mission unterwegs, sondern er macht Kuchen. Er nennt sein Café „Das etwas andere Café“ und wirklich – es ist anders. Der Empfang ist herzlich und schon nachkurzer Zeit blättern wir zusammen mit Herrn Blocher höchstpersönlich durch sein Kuchen-Fotoalbum. Eine kleine Zeitreise durch die hauseigene Zuckerbäckerei – Höhepunkt war sicherlich die Torte in Form einer toten Ratte (inkl. kleiner Maden), die er einst für einen Kammerjäger angefertigt hat. Naja, das Auge isst ausnahmsweise Mal nicht mit…
Der Schweizer Blocher ist beim österreichischen Blocher übrigens bestens bekannt
Eine Love Story an jeder Strassenecke
Ampelmännchen sind grün oder rot (manchmal auch orange blinkend). Viel Raum für Experimente gibt es nicht, könnte man denken. Nicht aber in Wien. Hier stehen Herr und Frau Ampelmännchen bei rot händchenhaltend nebeneinander und bei gutem Hinschauen erkennt man: sie haben Schmetterlinge im Bauch! Es wird grün und die beiden Turteltauben schlendern Hand in Hand über die Strasse, zwischen ihnen ein Herz. Eine Love-Story an jeder Strassenecke – also wem da nicht warm ums Herz wird.
An jeder Ecke wird aus den Schmetterlingen im Bauch…
Home Sweet Home – oder so ähnlich
Und dann gibt es natürlich auch in Wien Dinge, die einen an Zuhause erinnern.
Heimatgefühle in der Landstrasser Hauptstrasse
Doch nicht jedes Reisebüro ist so, wie wir’s von daheim kennen. Die (Wahl-)Wiener sind offenbar in Sachen Multitasking äusserst fit, da kann ein Reisebüro schon mal das eine oder andere Zusatz-Business betreiben.
Ich bin auch: ein Imbiss, Lebensmittelgeschäft, Videothek, Kleiderladen, Geschenkeboutique und Annahmestelle für Geldtransfers
Gewählte Worte
Dass die Österreicher spezielle Ausdrücke in ihrem Wortschatz haben, ist bekannt. Paradeiser, Schlagobers und Co. sind nur die Spitze des Eisbergs. Ich habe die Wiener aber auch als äusserst wortgewannt kennengelernt und sie scheuen sich nicht, von ihrem Talent Gebrauch zu machen. So ist der Durchgang zum Bundesoberstufenrealgymnasium wohl auch nur so breit, weil sonst der Name über der Tür keinen Platz gehabt hätte.
Der Bundesoberstufenrealgymnasiumsdurchgang
Und wo sonst findet man ein Geschäft mit dem Namen „Der Mann, der verwöhnt“? Es handelt sich dabei um eine Bäckerei, notabene.
Die Wiener Männer wissen ganz offensichtlich was sich gehört
Und wahre Worte findet man überall, natürlich auch auf Bierdeckeln.
Schon oft gehört, aber selten gelesen
Versteckte Nachrichten
Überall in Städten findet man Nachrichten. Mal versteckt, mal sehr offenkundig. In Form von Graffitis, Tags, Aufklebern oder Plakaten. Ich persönlich liebe das ja, auch wenn ich die Botschaft nicht immer verstehe. Und Wien bildet da keine Ausnahme.
Nicht immer ist der Sinn der kleinen Botschaften klar ersichtlich
Wien inspiriert
Die Hauptstadt Österreichs hat auch abseits der grossen Touristenattraktionen viel zu bieten und hält viele Inspirationen für Gross und Klein bereit. Diese finden sich an den unterschiedlichsten und überraschendsten Orten…
Weitere Wien-Tipps von den Travelistas findet ihr unter diesem Link.