Luciano und die Schweizer Kolonie in Hua Hin
Hua Hin ist ein beliebter, aufstrebender Badeort, rund drei Autostunden von Bangkok entfernt. Das Städtchen ist weniger schrill und hat eine viel überblickbarere Partymeile als zum Beispiel Pattaya. Mit ein Grund, wieso es vom thailändischen König als Sommerresidenz auserkoren wurde und auch sehr viele europäische Rentner hier leben. Was die europäischen Gäste betrifft, ist Hua Hin verglichen mit anderen Zentren in Thailand erstaunlich „überaltert“.
Luciano, ein Freund aus ganz früheren Zeiten, hat sich ebenfalls hier niedergelassen. Anders als viele seiner pensionierten „Mitauswanderer“ weiss Luciano nicht nur die Infrastruktur des Ortes und das schöne Wetter zu schätzen, sondern hat sich auch intensiv mit der lokalen Kultur und den landesüblichen Sitten auseinandersetzt. Mit seiner thailändischen Lebenspartnerin hat er ein feinfaches Häuschen mit Pool gekauft und eigenhändig auf Vordermann gebracht.
Mit Recht ist Luciano stolz auf sein Werk und wohnt nicht – wie die meisten Europäer – in einem Resort oder einem touristischen Viertel, sondern bei den Einheimischen. Das Paar ist integriert und hat ein gutes Verhältnis zu den Bewohnern „ihrer“ Strasse aufgebaut. Die beiden kümmern sich beispielsweise rührend um Strassenhunde, die hier – wie in ganz Thailand – in grosser Anzahl leben.
Kennen sich schon lange: Luciano und Gianni
Ein Höhepunkt meines Besuchs bei Luciano ist der sonntägliche Brunch bei Samis – einem cleveren Schweizer Metzger, der mit dem Verkauf von Schweizer Produkten in Asien sein Glück gefunden hat. Bei Samis treffen sich jeden Sonntag in Hua Hin lebende Schweizer und eingeweihte Feriengäste zum gemeinsamen Schmaus. Für 250 Baht (rund acht Schweizer Franken) kann man sich den Bauch mit Schweizer Spezialitäten vollschlagen: Fleischkäse, Würste, Kartoffelsalat, Cordon Bleu, Schweizer Käse – es fehlt an Nichts, was das Schweizer „Gourmet-Herz“ höher schlagen lässt.
Wer nach dem ausgiebigen Mahl noch nicht genug hat, kann sich mit einer grossen Variation an in Vakuum-Beuteln verpackten Köstlichkeiten eindecken. Ich verzichte darauf, den Anlass mit Ironie oder gar Sarkasmus zu kommentieren – schliesslich wissen wir doch alle, dass die besten Schweizer immer diejenigen sind, die von weit weg über „die in Bern“ lästern und die Schweizer Urwerte unter der Sonne des Südens hochhalten.
Bei Samis treffen sich die Exil-Schweizer zum währschaften Brunch
Die schönsten Stunden mit Luciano verbringe ich jedoch am Ort, der mich nach Hua Hin gelockt hat: am kilometerlangen Sandstrand. Wie es sich für zwei gestandene Schweizer mit Latino-Wurzeln gehört, lassen wir uns beim Sinnieren und Philosophieren stundenlang von der Sonne brutzeln – so lange, bis die Hautfarbe unserer Vorstellung von geglückten Badeferien entspricht. Ich freue mich auf ein Wiedersehen im Laufe dieser Reise und während Lucianos Ferien in der Schweiz
Der kilometerlange Strand in Hua Hin
One response to Luciano und die Schweizer Kolonie in Hua Hin
Ich werde am November 3 Monate Ferien machen und mich Umsehen für ein schönes Zu Hause in Hua Hin! Ich hoffe ich werde was treffendes finden für meine Thai Frau und mich