Wie man mit einem Baby verreist – die Premiere

Wie man mit einem Baby verreist – die Premiere

Es geht nach Nizza. Warum das Meer hier so azurblau ist, weiß ich nicht, sehe aber schon vom Flieger aus, dass die Farbe genau so ist, wie man sie von Postkarten kennt.

Für mich ist diesmal nicht die Destination die Premiere, sondern der Begleiter: mein 4-monatiger Sohn. Da ist das Reisen dann doch etwas anders. Beim Buchen hab ich zwar nicht herausfinden können wieviel das Ticket für den Filius kostet, dafür informiert mich die Website der Airline, dass ich 20 Kilo Extragepäck für ihn mitnehmen darf und dass der Transport vom Kinderwagen (den gebe ich direkt beim Einsteigen in das Flugzeug ab) kein Problem ist.

Drinnen wartet die erste Reihe samt Sondergurt für das Baby und mich. Er könnte auch einen Brei bekommen, aber noch ist das Flascherl die erste Wahl. Während Start und Landung reagiert unser Sohn ziemlich verwundert über die Versuche seines Vaters, ihm die Nase zuzuhalten und meine, ihm Wasser aufzudrängen. Ohne einen einzigen Piep des Babys landen wir am Mittelmeer.

Cap FerratDas erste Ziel: Der Strand (Cap Ferrat)

Das erste Ziel ist der Strand. Für Babys sind Schwimmwindeln das Must der Stunde und es tummeln sich schon einige in seinem Alter am Strand. Das Wasser ist genauso wie es aus der Luft ausgesehen hat. Kristallklar, perfekte Temperatur und sehr einladend. Allerdings besteht der Strand aus runden Kieselsteinen und ist zum Wasser hin sehr steil, die Einheimischen tragen die Badeschuhe also nicht ohne Grund. Erstaunlicherweise ist auch unser Kleiner begeistert vom Meer. So sehr, dass er auch nachher noch versucht, uns das Salz von der Haut zu schlecken.

Mit dem hässlichsten Sonnenhut (es war ehrlich und ganz ungelogen der letzte in ganz Wien) und 50er-Sonnencrème trocknet er in unserem Schatten vor sich hin. Seine Entspanntheit zieht sich den ganzen Urlaub durch. In Frankreich ist das aber auch einfach. Erstens ist er in jedem Restaurant (egal welcher Preisklasse) sehr willkommen, außerdem macht ihm jede Frau über 40 unzählige Komplimente. In den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es immer einen Platz für den Kinderwagen und im Supermarkt tatsächlich eine eigene Schlange für Schwangere und Jungfamilien.

Der SonnenhutDer letzte Sonnenhut in Wien

Frankreich ist also ein El Dorado für Kinder und Nizza ist ideal für Ausflüge in jede Richtung. Ab 1,50 Euro kann man per Bus etwa nach Monte Carlo, Grasse, Antibes oder St. Paul de Vence reisen. Um auf Nummer sicher zu gehen machen wir die Trips mit Tragetuch, denn hinter Nizza wird es ziemlich bergig und da ist man mit Kinderwagen aufgeschmissen.

Essen
Das beste Schwein, dass ich jemals gegessen habe: Pata Negra Filet am Place Garibaldi, gibt es im G-Square. Und überraschenderweise auch noch das beste Wienerschnitzel (nein, ich esse im Urlaub nicht wie zu Hause, sondern hab in der Eile Lamm und Kalb verwechselt) meines Lebens im Le Hussard. Wenn die Möglichkeit besteht, empfiehlt es sich aber auch selbst zu kochen. Die angebotenen Lebensmittel, egal ob vom Markt oder vom Supermarkt, sind ausgezeichnet und auch nicht teuer. Nach meiner Schwangerschaft lechze ich geradezu nach herrlichen Rohmilchkäse und Bayonne-Schinken und süffigen regionalen Weinen.

Shopping
Hier kann ich Lederwaren aller Art anpreisen. Günstig, schön und etwa eine Saison voraus. Außerdem gibt es kandierte Veilchen und Früchte, Würste aus Ente, Esel, Wildschwein & Co., Olivenöl, aromatisierte Salze und Makronen. Und es ist gar nicht möglich das alles nicht zu finden, denn die Altstadt ist klein.

Alter Bahnhofsteil NizzaDer alte Bahnhofsteil von Nizza

Ausflüge

  • Monte Carlo isst natürlich für alle Formel 1 Fans ein Muss und die Strecke zu Fuß zu umrunden ist ganz schön anstrengend, dafür sieht man viel von der Stadt. Außerdem darf man keinesfalls das Ozeanographische Museum von Jaques Cousteau auslassen.
  • Grasse: Der Mittelpunkt der Parfümerie-Industrie ist zwar im Herbst, wenn nichts blüht nicht ganz so attraktiv, dafür kann man bei Molinard einen Kurs über Düfte belegen und auch gleich ein eigenes Parfüm kreieren.
  • Der Pinienzapfen-Zug: Startet etwa 250 Meter hinter dem normalen Bahnhof und fährt nur wenige Male am Tag. Wenn man Glück hat, dann darf man in einen alten Kohlewagen steigen, wenn man es bequem hat in einen funkelnagelneuen Panorama-Zug. Die ganze Strecke geht bis Digne-les-Bains. Weil das für einen Tagesausflug aber schon sehr weit ist, kann man guten Gewissens nur mit Annot oder Entrevaux fahren. Beides sind schöne kleine Städtchen.
  • Antibes: Hier sage ich nur „Die Ziege von Picasso“. Das kleine Museum ist direkt am Wasser im Chateau Garibaldi untergebracht und bietet eine spannende Sammlung moderner Kunst.
  • Wer in der Region wandern möchte, findet im Blogbeitrag von Heinz einen tollen Tipp

Für das Baby
Augentropfen, Ohrentropfen, Fieberzäpfchen, 50er-Sonnencreme, Sonnenhut, langärmelige Oberteile und lange Hosen (als Sonnenschutz), Kinderwagen, Tragetuch, ev. Babybett (darf man bei manchen Anbietern auch im Flieger mitnehmen) und Schwimmwindeln.

Ausführliche Tipps für das Fliegen mit Baby findet ihr im Blogbeitrag von Petra.

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