Herräng Dance Camp – be-swingt in den Sommer
Wisst ihr, was Swing ist? So heisst die Musik der 30er/40er Jahre. Dazu hat sich ein Tanzstil entwickelt, den man Lindyhop nennt, und den man meistens mit einem Partner tanzt. Jeden Sommer verwandelt sich Herräng, ein kleines Dorf in Schweden, zum Treffpunkt von Swing- und Lindyhop-Begeisterten aus der ganzen Welt. Dann findet das Herräng Dance Camp statt.
Statt 250 Einwohnern hat das Dorf dann plötzlich 1000 Bewohner, etwa 800 Tänzer und 200 Helfer. Fünf Wochen lang finden dann im Dorf Tanzkurse und Aufführungen mit den besten Swing-Musikern und den tollsten Lindyhop-Tänzern der ganzen Welt statt. Im Juli 2019 war ich eine Woche lang dabei und berichte euch hier gerne:
Das Programm – Tanzen ohne Ende
In den ersten zwei der insgesamt fünf Wochen gibt es neben den normalen Kursen ein Extra-Programm für Swing-Kids und Teens. Ausser Swing kann man auch Streetdance, Steppen und manchmal am Abend auch z.B. African Dance oder Trommeln lernen. Jedes Jahr gibt es für die Swing-Kids und -Teens ein bestimmtes Thema, bei mir war es „Zoo“. Das bedeutet, dass wir auch Tänze wie den Foxtrott oder den Camelwalk gelernt haben. Schaut mal, wie das dann aussieht:
Am Abend findet immer ein Meeting statt, in dem das Programm und die News für den nächsten Tag bekanntgegeben werden. Ausserdem wird z.B. etwas über die Geschichte von Swing und Lindyhop erzählt, mit einem Spezialgast ein Interview geführt oder eine kleine Show vorgeführt. Das ganze Meeting wird sehr lustig gestaltet, und der Saal im „Folketshus“ von Herräng ist dann brechend voll.
Für die kleineren Kinder gibt es ein eigenes Meeting und anschliessend noch ein Kinder-Programm, beides ist aber freiwillig.
Später am Abend kann man wieder im Folketshus entweder im Saal oder in den „Dansbanan“ tanzen gehen. Einmal in der Woche gibt es um Mitternacht ein „Cabaret“, in welchem Teilnehmer ihre Talente zeigen können. Das kann Singen, Tanzen, Comedy oder etwas ähnliches sein. Dieses Jahr war sogar ich dabei, schaut hier:
Das Dorf – wie bei Pippi Langstrumpf
Herräng ist mit seinen typisch roten Schweden-Häusern sehr hübsch, obwohl es in den fünf Wochen ganz anders aussieht als sonst.
Es gibt verschiedene Areale, die das Dorf unterteilen. Zum Beispiel gibt es die „Main-Area“, in der das „Folketshus“ mit Café und Bar steht. Hier finden viele der Tanzstunden statt. Ausserdem ist dort der „Lindyhop-Shop“, die Fahrradvermietung, ein Café und ein Pizza-Zelt, in dem die Swing-Teens und -Kids zu Mittag essen.
Ungefähr fünf Minuten von der Main-Area entfernt ist die „School-Area“. Währen des Herräng Dance Camps sind hier viele sehr grosse Zelte aufgebaut, in der auch Tanzstunden stattfinden. Neben einem grossen Spielplatz stehen hier auf einer grossen Wiese ausserdem die meisten Übernachtungs-Zelte.
Zwischen den Zelten sind in einem Gebäude der „Styling Parlor“, in dem man sich tolle Frisuren machen lassen kann, und der „Ice-Cream-Parlor“, in dem es super Bananenbrot und Eis gibt.
Ein bisschen ausserhalb vom Dorf steht der „Kuggen“, der Dorf-Supermarkt.
Während dem Herräng Dance Camp hat er grossen Erfolg, weil dann die meisten Leute dort einkaufen. In der Nähe sind auch Street Food Wagen und Restaurants aufgebaut, die wegen der vielen Leute jedes Jahr kommen.
Die Umgebung – zwischen Mondlandschaft und Meer
Herräng liegt sehr ländlich und ist nicht weit vom Meer weg. Alles lässt sich gut mit dem Fahrrad erkunden. Velos kann man mieten und es gibt immer richtige Wettbewerbe, wer seins am schönsten schmückt.
Zum Baden gibt es in Herräng verschiedene Möglichkeiten. Gleich hinter dem Folketshus gibt es einen See, in dessen Mitte ein Floss schwimmt. Man erreicht es entweder mit einem Boot, oder man schwimmt durch die Seerosen und Algen.
Auch das Meer ist nicht weit weg. Mit dem Fahrrad kann man ungefähr in zehn Minuten zur Beach fahren. Der Strand und der Hafen, die Marina, sind durch eine sogenannte „Mondlandschaft“ verbunden, die ich sehr schön fand. Man hat dort eine super Aussicht auf das Meer und ein paar Inseln.
Die Unterkunft – Haus, Zelt oder Massenlager
Die meisten Bewohner von Herräng flüchten in diesen Wochen zu Verwandten oder in Ferienhäuser und vermieten ihre eigenen Häuser. Wenn man lieber günstig übernachten möchte, kann man entweder in einem Massenlager in einem grossen Zelt oder in seinem eigenen Zelt schlafen.
Die Möglichkeiten – Kurse oder Party
Im Herräng Dance Camp kann man wochenweise entweder die verschiedenen Kurse bei Lehrern aus der ganzen Welt besuchen oder sich einfach einen Partypass für die Woche kaufen. Jeden Abend treten Bands und DJs aus aller Welt auf und machen Swing-Musik. Mit dem Partypass kann man abends im Folketshus oder im sogenannten „Dansbanan“ tanzen gehen – mit dem Kurspass natürlich sowieso.
Das Besondere – die Herräng Dance Camp Stimmung
Die tollen Tanzkurse, die vielen Leute aus der ganzen Welt, das nette Dorf – am Herräng Dance Camp ist eigentlich alles toll. Das Allercoolste ist jedoch die Stimmung: Alle sind freundlich zueinander und feuern sich gegenseitig an. Viele sind wie in den 30er/40er-Jahren gekleidet und zurechtgemacht. Zum Beispiel haben die Männer Hosenträger und Schiebermützen an und die Frauen tolle Röcke und Frisuren – wie im Film The Great Gatsby. Herräng ist ein echtes Erlebnis. Ich werde sicher wiederkommen!
Noras Performance im Dance Camp:
3 responses to Herräng Dance Camp – be-swingt in den Sommer
Liebe Nora
Ich bin die Jugendfreudin und Schwägerin von Gabriela und heisse Katharina. Gabriela hat mir von Dir erzählt und nun mir deine tolle Zusammenfassung gesendet. Also ich muss schon sagen, wenn ich das so lese, dann würde ich mich am Liebsten gleich anmelden und diese Reise buchen. Meine Kinder und Ronny würde ich natürlich auch noch überreden mitzukommen! Das hast Du gaaaaaanz wundervoll gemacht! BRAVO, du hast viele Talente – nutze sie!
Herzlichst
Katharina
Liebe Katharina
Vielen Dank für Dein tolles Kompliment! Herräng war wirklich toll, Ihr solltet auf jeden Fall mal mit Gabriela und Rick mitgehen!
Liebe Grüsse
Nora