Reif für die Insel: 7 Tipps für Ibiza
So wirklich auf meiner Liste hatte ich Ibiza eigentlich nie. Das ist doch diese Partyinsel, oder? Ein Arbeitsauftrag hat mich nun mitten im „Corona-Sommer“ auf die kleine Baleareninsel geführt. Um es vorwegzunehmen; Ich bin hin und weg.
Von den lauschigen Badebuchten über die fantastischen Sonnenuntergänge, von Sangria zum Sonnenuntergang bis zu den leckeren Tapas in Eivissa – es heisst, auf Ibiza finde Jede und Jeder sein Glück. Auch Leute, die nicht viel mit Partybooten und Megaclubs am Hut haben (die sucht man auf der kleinen Baleareninsel diesen Sommer sowieso vergeblich). Die Probe aufs Exempel zeigt: Stimmt!
Hier sind sieben Dinge, die ich auf Ibiza (und der kleinen Schwesterninsel Formentera) wärmstens empfehlen kann.
People-Watching und Tapas in Eivissa
In der Inselhauptstadt (deshalb auch Ibiza Stadt genannt) kann man sich ohne grosse Anstrengungen ein, zwei Tage verweilen. Die meiste Zeit habe ich am und um das illustre Hafenbecken verbracht. Dort treffen Gucci-Täschchen-Trägerinnen auf Familienbanden, luxuriöse Jachten auf Hippie-Statue. Das Ganze erinnert ein bisschen an einen Catwalk, und eigentlich gilt hier sogar eine Ausnahme von der derzeit relativ strikten lokalen Maskentragepflicht – nur wissen das die Wenigsten. Hier ankern auch die grossen Fähren, die nach Formentera übersetzen (mehr dazu am Ende des Beitrags) und wer vorbei am Fährenschalter ein paar hundert Meter nördlich läuft, gelangt zu den Fischerbooten.
In Eivissa lässt es sich in den vielen Restaurants, kleinen Läden und Bars verweilen (derzeit wegen Corona allerdings nur mit Sitzplätzen), oder aber man nimmt den Aufstieg durch die Gassen der Dalt Vila, Ibizas Alstadt, unter die Füsse. Oben steht eine Festung – sie gilt als best erhaltene Küstenfestung der Mittelmeerregion. Von den Terrassen des Unesco-Weltkulturerbes sieht man über die ganze Stadt und weit über die Insel.
Was ich schnell mal festgestellt habe: Ibiza ist ein ganz schön teures Pflaster, das spürt man auch in den Restaurants. Mit Tapas und Hauswein lassen sich nicht nur Geldbeutel schonen, sondern auch kulinarische Höhenflüge erleben. Mein Tipp: Erst mal 2 oder 3 Tapas bestellen, und dann nach Lust, Laune und Hunger noch ein paar weitere kommen lassen.
Getestet und für gut befunden habe ich: El Zaguán und Mar a Vila. Die Tapas kann man sich in der Vitrine oder von einer Karte aussuchen.
Chiringuito Cala Escondida
Die Cala Escondida (übersetzt: versteckte Bucht) nahe der Cala Comte im Westen der Insel ist nicht nur der perfekte Ort um den Sonnenuntergang zu geniessen. Im Chiringuito Cala Escondida gibt es auch die leckersten Vegi-Burger weit und breit.
Der Ort ist ein Treffpunkt für Touristen, Einheimische und Zugezogene gleichermassen. Die Tischchen der solarbetriebenen Imbissbude können nicht reserviert werden, anders als in der Club-Szene Ibizas gibt es hier auch keinen VIP-Bereich – das sei ihr wichtig, sagte mir die 32-jährige Betreiberin Tess Harmsen.
Als die Sonne blutrot im Meer versinkt, quittieren das die Badegäste in der Bucht mit Jubel und Klatschen. Dazu gibts mitgebrachten Wein oder Sangria – oder eben ein gekühltes Bier vom Chiringuito.
Hippie-Markt Las Dalias
Samstags ist Markttag – „Hippie“-Markttag, um genau zu sein. Keine 20 Minuten Autofahrt von Eivissa entfernt, gibt es nahe Sant Carles am „Las Dalias“ Markt allerhand Schmuck, Kleider und Kunsthandwerk zu kaufen. Zwar meinte ein Einheimischer „die fahren doch jetzt auch alle Mercedes“, aber so in bisschen spürt man den Hippie-Geist bei all den wehenden Röcken und den handgefertigten Täschchen, Ohrringen und Gemälden doch noch, finde ich. Ausserdem macht es einfach Spass, unter Palmen zu Shoppen.
Bar Anita
Wie könnte ich dieses Wahrzeichen Ibizas schon auslassen. 😉 Glücklichlerweise war nicht nur der sagenhaft gut gewählte Name ein Besuch wert: Das Restaurant mit dem schmucken Innenhof (Tapas und Meeresfrüchte schmecken unter dem Schatten knorriger Bäume gleich doppelt so gut) ist ein Stück Geschichte. Als sich die ersten Hippies in den 1960ern auf Ibiza niederliessen, diente die Bar als Treffpunkt und Verbindung zur Aussenwelt.
Davon zeugen noch immer die hölzernen Postfächer und die antike Telefonkabine. Heute treffen hier Zwischenhalt-machende Touristen auf Zeitungs-lesende Einheimische.
Gesessen wird auf rustikalen Holzstühlen, und dass ein offener Durchgang den Blick in das Küchen-Geschehen ermöglicht, rundet das Erlebnis ab.
Santa Gertrudis
In diesem kleinen Ort war ich nur auf Stippvisite – und trotzdem hat er mich verzaubert. Die weissen Gebäuden, die pittoreske Kirche, die lustig „frisierten“ Bäume – und dass sich all das, von den schattigen Sitzplätzen der zahlreichen Restaurants am Dorfplatz geniessen lässt.
Hotel Es Mitjorn in Sant Antoni de Portmany
Eher zufällig bin ich in Sant Antoni de Portmany – eigentlich eine Partyhochburg, diesen Sommer aber eher ausgestorben, dafür eine super Ausgangslage um die Umgebung zu erkunden – im schmucken Familienhotel Es Mitjorn gelandet. Die kleine Oase mit Pool liegt zentral und ist trotzdem weg vom Trubel. Von den hellen Zimmern sieht man direkt auf den Hafen und auf dem Menü stehen haufenweise Tapas und Gerichte, die Früchte und Gemüse aus dem eigenen Garten der Ramóns enthalten. Das beste aber sind die Gastgeberinnen; das Es Mijorn ist fest in Frauenhand.
Morgenschwumm in der Cala Salada
„Wir fahren um 8 zum Schwimmen, willst du mitkommen?“, fragte mich die Tochter der Gastgeberfamilie im Hotel, in dem ich in Sant Antoni eine Nacht verbrachte. Wie es sich so oft mit dem frühen Aufstehen verhält; die Mühe sollte sich lohnen.
Die Felsvorsprünge und das klare Wasser der Cala Salada für sich alleine zu haben, wenn das Meer ruhig und die Sonne noch nicht zu stark ist, ist ein Erlebnis für alle Sinne. Der Badebucht ist sicher auch Nachmittags ein Besuch wert – aber so ergreifend schön wie am Morgen ist sie dann bestimmt nicht.
Bonus: Ein Ausflug nach Formentera
Eine halbe Stunde dauert die Fahrt auf der Fähre – auf den grösseren Exemplaren lässt sich auch der Mietwagen mitnehmen – und schon ist man auf Formentera. Auf der kleinen Nachbarsinsel lassen sich – eigene Räder vorausgesetzt – ebenfalls zahlreiche Buchten, Strände, Ortschaften und Restaurants entdecken. Weil bei mir nach einiger Reiserei Entspannung an oberster Stelle stand, habe ich mich in einem Hotel direkt am langen Sandstrand „Platja de Migjorn“, an der Südküste niedergelassen. Ein Blick auf das türkise Wasser, und man wägt sich in der Karibik.
Trotz Corona-bedingter Touristenflaute wurde der Strand am Nachmittag ganz schön voll, und auch ganz schön heiss. Darum mein Tipp: Morgens (am menschenleeren Strand!) in die Wellen springen, die heissesten Stunden mit einer Siesta im Schatten verbringen, und dann die Abendstunden, wenn die Tagesausflügler längst auf dem Rückweg nach Ibiza sind, wieder im und am Meer geniessen.
Zu Fuss sind mehrere leckere (wenn auch nicht günstige) Restaurants erreichbar, zum Beispiel das Flipper Chiringuito oder La Fragata. Für einen Sangria in légèrer Stimmung empfiehlt sich das gemütliche Chiringuito Bartolo und den Sonnenuntergang mindestens einmal beim Piratabus, der legendären Imbissbar zu geniessen, gehört einfach dazu.
Übrigens: Petra war auch schon öfters auf Ibiza! Ihren neusten Beitrag dazu findet ihr hier.
Weitere Informationen: travel.ibiza / visitformentera.com
Die Reise wurde vom Spanischen Fremdenverkehrsamt unterstützt.