Eine grosse Liebe – mein neues E-Bike und ich
„Das ist ein E-Bike?“, fragte meine Freundin überrascht, als ich mich von ihr verabschiedete und zu meinem Traum in Vanille ging. Sie hat vollkommen recht, als E-Bike ist meine neue Liebe kaum zu erkennen. Es kommt eher als cooles Retro-Fahrrad daher, mit geschwungenem Lenker, hübsch designtem, geschwungenem Rahmen und vor allem mit einer kaum noch als solche erkennbaren Batterie. Die verhilft mir zu dem Gefühl, dass ihr sicher auch noch von früher kennt: Wisst ihr noch, als ihr eure ersten Versuche auf dem Kindervelo unternahmt, und Papas starke Hand euch von hinten anschob, als es den Berg raufging. Genauso fühle ich mich jetzt jedes Mal, wenn ich mich in den Sattel schwinge.
Ich wohne auf einem Berg am Ufer des Zürichsees inmitten von Natur und doch nicht weit von der Stadt – ein Paradies für Velofahr er also, aber eben ein hügeliges. Vor dem grossen Migros bei uns um die Ecke wimmelt es daher jeweils von E-Bikes – eins hässlicher als das andere allerdings. Bis ich letzten Herbst mein heisses Ego Movement Modell im STIL-Magazin der NZZ am Sonntag sah, kaufte und damit nun die Szene aufhübsche.
Seit die Temperaturen gestiegen sind und der Schnee geschmolzen ist, bin ich nun nur noch mit dem Bike unterwegs und radle täglich die circa zehn Kilometer ins Büro. Der Weg ist ein Traum und Teil des Velowegs 94 (L’Areuse-Emme-Sihl) bzw. des Velowegs 32 (Rhein-Hirzel-Linth). Je nach Lust, Laune und Zeit stosse ich in Langnau oder Adliswil auf den Radweg und fahre sihlabwärts über Blumenwiesen, durch Wälder, unter einem Gewirr von Autobahnbrücken aber immer noch zauberhafte Ufersäume bis zu unserem Büro in der Binz.
Während ich früher gelangweilt oder genervt auf Bus und Zug wartete und an SBB-Fahrpläne gebunden war, lüfte ich heute gleichzeitig Kopf und Geist und plane noch ein Picknick ein, wenn mir danach ist. Und abends fährt mich meine vanillefarbene energiegeladene Schönheit mit ihren fünf Unterstützungsstufen flugs auch den Berg am Ende der Strecke wieder hoch.
Dank kostenlosen Probefahrten bin ich nun dabei, meine Freunde und Familie von meinem Glück zu überzeugen. Mit der besten Freundin an den See, mit dem Mann über den Hirzel und durchs Sihltal zurück. Ich gewinne lauter Fans.
Die Technik funktioniert einfach und reibungslos. Die Batterie muss ich alle paar Tage über Nacht laden und sie dazu nicht mal vom Rahmen abnehmen. Und das war’s auch schon fast an Pflege – Luftdruck kontrollieren, Kette ab und zu ölen und alle paar Hundert Kilometer ein Service, das schaffe selbst ich! Cool ist, dass die Reifen nicht durch die Technik beeinflusst sind. So kann man bei einem Platten zu jedem gängigen Velomechaniker gehen und muss nicht zu einem spezialisierten E-Bike-Händler.
Nachdem ich anfangs ziemlich erfolglos und wenig stylish mit einer Schuhschachtel auf dem Gepäckträger durch die Gegend cruiste, den ich aber bei jeder grösseren Bodenwelle verlor, habe ich inzwischen auf einen (identisch vanillefarben lackierten!) Korb upgegradet und bin rundum glücklich. Wobei… im EGO Movement Laden würde ich schon noch das eine oder andere Accessoire finden.
Infos:
Das Bike: Ich habe das Classic 25 Modell von EGO Movement – einfach noch die letztjährige Ausführung. Das neue Modell bin ich Probe gefahren und restlos begeistert. Die Batterie ist voll im Rahmen integriert und in der Farbe des Fahrrads gehalten, aber trotzdem herausnehmbar – ihr merkt, ich achte mehr auf das Äussere als auf die technischen Finessen. Immerhin habe ich bemerkt, dass sich das Licht in der Dämmerung selbstständig einschaltet, kleine, feine Details, die sich die Schweizer Hersteller ausgedacht haben. Alle Infos gibt’s hier, für Deutschland hier.
Die Radwege in der Schweiz sind top in Schuss und sehr gut ausgeschildert. Infos und Karten findet ihr auf Schweiz Mobil. Eine best-of-Auswahl hat neulich gerade Sonja auf TELE.travel zusammengestellt.
Einen informativen Artikel von Andrea, einer weiteren gerade konvertierten E-Bike-Anhängerin mit Tipps zum E-Bike-Kauf findet hier auf Bellevue NZZ