Bestes traditionelles Gansessen in Frankfurt
„Quak quak quak. Ommnommnommnomm. Glugg glugg glugg. Hahaha.“ Das war die Nachricht, die ich am Tag vor unserer ersten Abreise von Rheinhatten (ab zwei grossen Türmchen darf man Basel doch so nennen, oder?!) nach Mainhatten von meiner Reisebegleitung erhalten habe. Was im ersten Moment etwas seltsam erscheinen mag, fasst nun im Nachhinein unser Wochenende sehr gut zusammen.
Doch von Anfang an: Seit ich zum ersten Mal ein Foto eines traditionellen Ganstellers gesehen habe, träumte ich davon. Ein Eintrag mehr auf meiner Bucketlist also, der im November vor zwei Jahren abgehakt werden sollte. Genauer gesagt, kurz nach dem 11. November, dem Martinstag, denn da beginnt in Frankfurt (klar, auch an anderen Orten in Deutschland und Österreich, aber für mich wird der wahre Gansort immer FFM bleiben) das traditionelle Gansessen.
In jeder Ebbelwoi Kneipe – Ebbelwoi bzw. Apfelwein ist DAS Getränk der Frankfurter – kann man ab diesem Tag, an langen Tischen sitzen, viel Ebbelwoi trinken, ein wirklich absolut grandioses Essen geniessen und sich mit netten Fremden am Tisch unterhalten. Nach dem Essen gibts dann Mispelsche, ein Schnaps mit einer Dosenmispel (Orange Frucht, ähnlich einer Aprikose) drin.
Apfelwein ist DAS Getränk der Frankfurter
Es gibt verschiedene Theorien woher der Brauch der Martinsgans kommt. So habe sich der heilige barmherzige Martin gemäss einer Legende aus Bescheidenheit in einem Gänsestall versteckt, als er zum Bischof geweiht werden sollte. Das laute Geschnatter der Gänse verriet ihn in seinem Versteck jedoch. Sein Ehrentag ist der 11. November.
Ein weiterer Grund für die Tradition könnte sein, dass am 11. November die 40-tägige vorweihnachtliche Fastenzeit beginnt, in der fettes Essen tabu ist. Zudem war der 11. November im Mittelalter der Tag, an dem die Bauern ihren Lehnherren die fällige Pacht zahlen mussten. Da damals oft Naturalien das Geld ersetzten, war die Gans oft das Tauschmittel.
Zwei Mispelsche
An einem schönen Novemberabend nach dem Martinstag folgten wir also in der Atschel in Sachsenhausen dieser Tradition. Und seit diesem Tag gehört für mich der Besuch von Frankfurt fest zu Vorweihnachtszeit dazu.
Nie mehr möchte ich ein Jahr erleben ohne den magischen Moment, wenn dieser Teller vor mir steht. mit einer halben knusprigen Gans, mit zwei weichen luftigen Kartoffelklössen und einer unaussprechlich guten hellbraunen Sosse drüber, mit einem zimtig fruchtigen Rotkraut und einem wohlig duftenden gebratenen Apfel gefüllt mit einer säuerlich-süssen Preiselbeermarmelade.
Quak quak quak. Ommnommnommnomm. Glugg glugg glugg. Hahaha. – Gans essen, trinken und viel, viel lachen! Meine Reisebegleitung und mich wird man auch noch in 50 Jahren im November in der Atschel antreffen…
Der Gans-Teller in der Atschel ist für 23 erhältlich. Gans gute Alternativen zur Atschel sind das Restaurant Zum grauen Bock und die Lohrberg-Schänke.
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