Tansania abseits des Massentourismus

Tansania abseits des Massentourismus

Es war einmal in Afrika…so fängt eines meiner Lieblingsbücher an – „Out of Africa“ von Karen Blixen. Das Buch habe ich das erste Mal als Teenager gelesen, und seither bin ich von Afrika fasziniert. Für mich ist Tansania eines der abwechslungsreichsten Länder in Afrika – und zugleich eines, das man relativ einfach bereisen kann. Zudem ist die politische Lage schon lange recht stabil (überhaupt im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern). Und: Tansania ist nicht von Ebola betroffen! Die Menschen…was soll ich sagen…fröhlich, gelassen, optimistisch…einfach afrikanisch 🙂

Der klassische Tansania-Besucher fliegt nach Arusha im Norden des Landes, besteigt den Kilimandscharo und unternimmt eine Safari in den Nationalparks im Norden (Arusha NP, Tarangire NP, Lake Manyara, Serengeti, Ngorogo). Zum Abschluss geht´s meist noch ein paar Tage auf die Insel Sansibar zum Entspannen. Zweifelsohne atemberaubende Landschaften und mit ziemlicher Sicherheit sieht man dort auch die Big Five (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard). Doch irgendwie versäumt man auch andere, wunderschöne Plätze, die zwar weniger Besucher haben, aber nicht weniger spannend sind.

Klar – Tansania ist gross, und auf dem Landweg ist es mühsam lange Strecken zu fahren. Die Strassen sind abseits der Touristenrouten sehr schlecht ausgebaut, und es kann schon mal sein, dass man für 40 Kilometer 2-3 Stunden braucht. Dafür erlebt man aber auch was…

Meine drei Lieblingsplätze in Tansania abseits der Touristenströme:

Selous Game Reserve

Der Selous ist ein riesiges Wildreservat, ungefähr so gross wie die Schweiz. Obwohl es gesetzliche Abschussraten gibt, ist die Wilderei leider immer noch ein grosses Problem. Besonders die Population der Elefanten hat sich in den letzten Jahren drastisch verringert.

Die Schweizerin Uma Grob, die vor mehr als 20 Jahren als junge Ärztin mit „Ärzte ohne Grenzen“ nach Tansania gekommen ist, setzt sich mit verschiedenen Projekten für den Schutz der Elefanten ein. Um dieses Thema, aber auch das authentische Afrika, Reisenden aus aller Welt näherzubringen, hat sie im Selous eine wunderschöne Lodge aufgebaut. „The Retreat“ liegt in einem abgelegenen Winkel des Selous auf einer Anhöhe am Ruaha River. Die Gäste wohnen in zwölf luxuriösen Zeltsuiten (grösser als so manche Stadtwohnung) mit absoluter Privatsphäre. Die Lodge wurde nach Feng Shui-Prinzipien und der Philosophie der Fünf Elemente angelegt. Alles zielt darauf ab, dass Gäste ihren eigenen Einklang mit der Natur und einem authentischen Tiererlebnis finden.

The Retreat Zeltsuite TansaniaZeltsuite in The Retreat

Wer ins The Retreat kommt, entscheidet spontan vor Ort wann und wie er die Natur erleben möchte – ob mit dem Jeep, zu Fuß oder auf dem Boot, vom Aussichtspunkt aus oder gar bei einer Massage am Flussufer. The Retreat ist ein Ort für alle, die fernab der Zivilisation das unberührte Afrika erleben wollen.

Unterwegs im SelousUnterwegs im Selous Game Reserve

Usambara Mountains

Die Usambara-Berge liegen im Nordosten von Tansania, unweit der Küste des Indischen Ozeans und der Grenze zu Kenia. Die Landschaft ist lieblich-hügelig und sehr grün – es gibt noch Reste von Regenwäldern, die seit etwa 30 Millionen Jahren existieren. Die Usambara-Berge zählen zu den artenreichsten Regionen der Welt. Hier werden Tee, Zuckerrohr, Obst und Kaffee angebaut. Man kann gemütlich von Ort zu Ort wandern und sich bei den Obsthändlern durchkosten. Auch Zuckerrohr-Schnaps wird verkostet, was meist in einen fröhlichen Abend mit Musik und Tanz (sofern noch möglich) übergeht.

Lake Victoria

Der riesengrosse See im Norden des Landes grenzt an Kenia und Uganda. Bei uns bekannt durch den „Viktoria-Barsch“. Eine grosse Einnahmequelle am Lake Victoria ist natürlich der Fischfang. Dennoch verarmt die Region, denn erstens profitieren nur wenige vom Fischfang im grossen Stil und zweitens entwickelt sich das Ganze zur Umweltkatastrophe – aber das ist eine andere Geschichte. Für Interessierte empfehle ich den Film „Darwin´s Nightmare“ von Hubert Sauper.

Wenn die Fischer frühmorgens mit den Booten auf den See fahren, dann singen sie lautstark im Chor Lieder. Angeblich, um die Furcht zu verdrängen…jedenfalls war´s ein komisches Gefühl, quasi mitten in der Nacht von einem lauten Männerchor geweckt zu werden 😉

Lake Victoria FischerFischer am Lake Victoria

Abgesehen von der Weite des Landes und des Sees haben es mir hier die Dörfer angetan. Die Menschen leben dort sehr einfach und scheinen total entspannt – man kann die Dorfgemeinschaft wirklich spüren. Dass sich wenig Touristen dahin verirren, zeigte uns das grosse Interesse bei unserer Ankunft. Das ganze Dorf ist zusammengelaufen.

Lake Vicotoria Begruessung

 

Reise-Infos Tansania

Safari

Es gibt unzählige Safari-Anbieter, die man kaum unterscheiden kann. Am besten bucht man die Safari schon von zu Hause aus – vor Ort muss man hart verhandeln, um einen guten Preis zu bekommen. Auch die Unterkünfte können gute Safaris organisieren. Wir haben einen lokalen Anbieter ausprobiert, der uns mit dem Jeep quer durchs Land geführt hat und waren sehr zufrieden: Afri Expedition Guides


Hoteltipps Tansania

Arusha

Tumaini Cottage: Kleines, familiengeführtes Hotel. Ruhige, gemütliche Atmosphäre. Der Besitzer – ein Einheimischer – nimmt sich viel Zeit für seine Gäste und ist um keinen Tipp verlegen.

Dar es Salaam

Hotel Mediterraneo: Ungefähr 30 Minuten Fahrt vom Flughafen DAR entfernt, direkt am Strand im Norden von Dar es Salaam. Eigentümer-geführtes Hotel (Besitzer ist ein Italiener). Sehr gutes Essen, sehr nette Bar, in der oft bis in die Morgenstunden gefeiert wird.


Anreise

  • Mit SWISS ab/über Zürich nach Dar es Salaam (DAR) oder Kilimanjaro International Airport (JRO).
  • Mit Air France-KLM über Amsterdam oder Paris nach Dar es Salaam (DAR) oder Kilimanjaro International Airport (JRO).
  • Neu ab Wien: mit Ethiopian Airways über Addis Ababa (ADD) nach Dar es Salaam (DAR) oder Kilimanjaro International Airport (JRO).

Reisen In Tansania

Bus und Bahn

In Tansania gibt es ein sehr gutes Bus-Linien-Netz. Das Zugnetz hingegen ist nicht gut ausgebaut. Da die einzelnen Websites nicht immer 100% funktionieren, ist es am besten, man erkundigt sich vor Ort.

Inlandsflüge

Sicher (europäischer Standard) und zuverlässig sind folgende Airlines (habe ich auch selbst ausprobiert): Flightlink und Coastal Aviation (gehört einem Italiener, der das Unternehmen auch führt). Daneben gibt es eine Reihe anderer Fluggesellschaften. Alle bieten sowohl Charter- als auch Privattransfers zu jedem noch so entlegenen Eck Tansanias an. Gelandet wird oftmals auf einem winzigen Airstrip – erste Tierbeobachtung inklusive!

 

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