Sport oder Shopping? – Sommer in Livigno
„Casco, ragazzi! Helm auf!“, schreit Adam, unser Mountainbike-Guide in Livigno den beiden Teenies hinterher, die ohne Helm auf ihren Bikes den Berg runterholpern.
„Pah, brauche ich nicht“, schreit einer der beiden vorlaut, dann sind sie verschwunden. Sie rasen runter, wir rauf. Adam, weil er so durchtrainiert ist, ich, weil ich so ein tolles E-Mountainbike geliehen habe.
Wir sind auf Pressereise in Livigno und wollen sehen, was das Bergdorf im Sommer so zu bieten hat. Das Programm überrascht uns gleich mal positiv: Wir starten nicht wie sonst auf Pressereisen um 9, sondern um 11 Uhr. Benvenuti in Italia!
Der Stausee, der ideal zum Surfen, Kiten, Stand-Up-Paddle und Kayaken ist, hat bei unserem Besuch leider nicht genug Wasser. Macht nichts, schön anzusehen ist er allemal und an Alternativen mangelt es ganz und gar nicht.
Höchstgelegener Kunstrasen-Golfplatz Europas
Da wäre zum Beispiel der 9-Loch-Golfübungsplatz, auf dem ich Ball-Niete vielleicht eine klitzekleine Chance hätte: Auf dem auf über 1800 Meter ü. M. höchstgelegenen Kunstrasen-Golfplatz Europas fliegen die Bälle nämlich weiter als sonst irgendwo. Die Fitness steigert das Spiel in dieser enormen Höhe natürlich ebenfalls. Dennoch, auch das soll es an diesem Mittag für uns nicht werden – wir entscheiden uns für Alternative 2.
Livigno – ein Paradies für Mountainbiker
Unsere Fitness steigern wir beim Mountainbiken, auch wenn ich mir „nur“ das Modell mit Elektromotor aussuche. Coole Sache! Guide Adam kennt die Trails wie seine Westentasche und hat für jeden Bike-Lover und jeden Schwierigkeitsgrad die passende Tour parat. Livigno ist bei MTB-Freaks weitbekannt und lockt Cracks aus ganz Europa an. Neben Singletrails bieten die Bikeparks Mottolino und der Mountain Park Carosello 3000 Spass für Anfänger und Profis. Fünf Seilbahnen bringen Biker, die noch fauler sind als ich, auf die Gipfel hinauf. Als lustigen Trend sieht Adam die Fatbikes mit bis 4.8 Zoll breiten Reifen, die man sogar im Winter ausprobieren kann.
Mich überzeugt Adam vor allem mit der Einkehr in die Berghütte „Tea da Memi“, die – obwohl weit und hoch abgelegen – ganzjährig bewirtschaft und bewohnt wird. Netterweise flattert uns die Schweizer Flagge entgegen, und der sympathische Wirt Leo begrüsst uns mit einem wunderbaren „Plättli“.
Zollfrei einkaufen in Livigno
Auf dem Rückweg sehen wir die volle Länge des Bergdorfs in der Hochebene. Neun Kilometer zieht es sich vom Stausee auf der einen bis zum Golfplatz auf der anderen Seite. Eine Strasse für den Verkehr, eine für Fussgänger, dazwischen etwa 250 Geschäfte. Und nicht mit dem üblichen Souvenirquatsch wie pfeifenden Murmeltieren und Kuhglocken. Vielmehr locken Designer- und Sportmode, Accessoires und Parfums – ein zollfreies Shopping-Paradies!
Und hey, das Dorf lebt: Touristen wie Einheimische flanieren, führen ihre grossen Sonnenbrillen und Hunde aus, füllen ihre Designertaschen und leeren ihre Geldbörsen. Auffällig viele junge Leute sind unterwegs, jeder scheint jeden zu kennen, und tatsächlich: Wir hören, dass die Jugend zum Studieren das Dorf verlässt, aber sehr gerne zurückkommt. „Woanders hinzugehen, hätte ich mir nicht vorstellen können“, meint auch Martina Bormolini, die nach dem Studium in Mailand im jungen Team des Tourismusdirektors und Ex-Skirennfahrers Luca Moretti angeheuert hat. Sie macht einen sehr zufriedenen Eindruck. Ebenso wie die Touristen!
Weitere Informationen zu Livigno
- Alles zu Aktivitäten und Mountainbiketouren im Besonderen in Livigno findet sich auf www.livigno.eu
- Adam, unser Guide, ist über www.bikelivigno.com erreichbar.
Die Reise wurde von der Tourismusorganisation in Livigno organisiert und durchgeführt. Livigno ist Kunde von PrimCom.
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